Regionalklassen in der Kfz-Versicherung

Wenn es um die Regionalklassen bei der KfZ-Versicherung geht, dann bedarf dies einer Erklärung, um welche Einstufung es sich hierbei überhaupt handelt. Denn die KfZ-Versicherungen sind sehr umfangreich aufgebaut und es gibt viele Einstufungen und Klassen. Und eben hierbei kommen die Regionalklassen ins Gespräch, weil diese für die Ermittlung der Höhe der jeweiligen abgeschlossenen Versicherung zuständig sind. Im folgenden Beitrag wird einmal näher auf dieses Thema eingegangen und erklärt.

KfZ-Versicherung Tarif abhängig von der Regionalklasse

Damit Ihre KfZ-Versicherung beitragsmäßig ermittelt werden kann, müssen hier verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. So ist die Beitragshöhe von der Typklasse Ihres Fahrzeuges, Ihrer eigenen Fahrleistung sowie von der Schadensfreiheitsklasse abhängig. Hinzu kommt hier dann daneben auch noch die Regionalklasse, die ebenfalls die Höhe des Versicherungsbeitrages entscheidet. Es liegt also nicht nur an dem Fahrzeug, welches Sie fahren, ob Sie selbst bislang unfallfrei gefahren sind und von der Art der abgeschlossenen Versicherung ab, welchen Beitrag Sie leisten müssen, sondern es kommt ein ganz bestimmter Faktor noch hinzu.

Was ist eine Regionalklasse bei der Autoversicherung?

Die Versicherungen berechnen die von Ihnen zu leistenden Beiträge für die Vollkasko-, oder Teilkasko- und Haftpflichtversicherung auch nach der sogenannten Regionalklasse. Je höher diese ausfällt, desto höher sind die auch die Beiträge für die jeweils abgeschlossene Versicherung. Denn die Regionalklassen zeigen auf, wie viele Schäden an Fahrzeugen durch Unfälle es in Ihrem Zulassungsbezirk gibt. In einem Indexwert wird die Schadensbilanz erfasst und der Regionalklasse zugeführt. Je nachdem, in welchem Teil von Deutschland Sie wohnen und Ihr Fahrzeug angemeldet und versichert haben, kann die Versicherung entweder viel geringer oder aber sehr hoch ausfallen, auch wenn die anderen oben genannten Faktoren hierfür gleich bleiben.

Um den Indexwert genau ermitteln zu können, werden in jedem Jahr die über 400 Regionen hierfür untersucht. Für die Haftpflichtversicherung ist daher das insgesamte Fahrverhalten der Autofahrer in einer Region wichtig um die Höhe des Beitrages zu ermitteln. In einer Region mit sehr vielen Unfällen und einem hohen Schadenaufkommen fällt der Beitrag zur Versicherung daher um einiges höher aus, als in einer Region mit wenigen Unfällen. Allerdings werden anteilig auch die in einer Region zugelassenen Fahrzeuge und das Verkehrsaufkommen berücksichtigt. So wird eine ländliche Gegend anders eingestuft als eine Großstadt.

Regionalklasse im Jahr 2021 geändert

Im Herbst 2021 wurden durch den GDV für die insgesamt 413 Zulassungsbezirke neue Regionalklassen veröffentlicht. Allerdings zeigte sich hierbei auch, dass sich für den Großteil der Autofahrer für die Beiträge nicht viel ändern wird. So blieben mit 317 die meisten Zulassungsbezirke in der bereits vorhandenen Regionalklasse. Hiervon sind etwa 32,4 Millionen versicherte Fahrzeuge betroffen, bei denen sich nichts ändern wird. Eine Verbesserung erhalten 48 Bezirke mit 4,5 Millionen Versicherten während Autofahrer in den weiteren 48 Bezirken mit etwas 4,8 Millionen abgeschlossenen Versicherungen leider höhere Kosten zahlen müssen.

Wie wirkt sich dies auf die Versicherten der verschiedenen Bundesländer aus?

Da in den norddeutschen Bundesländern vornehmlich niedrige Schadensbilanzen vorherrschen, machen sich diese natürlich auch in den Beiträgen positiv bemerkbar. So müssen die Versicherten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im Vergleich wenig an Kosten zahlen. Etwa 30 Prozent weniger Unfälle mit Schäden gab es in Brandenburg im Landkreis Prignitz und somit auch sehr niedrigen Versicherungskosten. Großstädte hingegen und hier als Vorreiter Berlin mit der schlechtesten Schadenbilanz haben alle eine hohe Regionalklasse.

In wie viele Regionalklassen wird eingestuft?

In den Kasko- und Haftpflichtversicherungen unterscheiden sich die Einstufungen der Regionalkassen. Und auch die Anzahl ist hier unterschiedlich. So unterscheiden die Haftpflichtversicherungen zwölf Klassen, die Teilkasko sechzehn Klassen und die Vollkasko neun Klassen.

Wie werden die Regionalklassen festgelegt?

Wie bereits erwähnt, richten sich die Regionalklassen nach der Schadenbilanz, die in den jeweiligen Bezirken ermittelt wird. Daher werden diese auch vom Fahrverhalten aller Verkehrsteilnehmer besonders beeinflusst. So wird für die Relation der Einstufung ein Durchschnitt zwischen der durchschnittlichen Schadenhöhe, der Fahrzeuge die insgesamt im Bezirk zugelassen sind sowie der Anzahl der aufkommenden Schäden versicherungsmathematisch berechnet.

Bei der Kaskoversicherung hingegen kommt es auf die Häufigkeit von Hochwasserschäden, Hagel- und Sturmschäden, Wildschäden und zuletzt auch Diebstählen an, wie hoch die Einstufung hier ausfällt. Bei der Kaskoversicherung spielt allerdings der Fahrzeugtyp keine Rolle bei der Berechnung.

Damit nun festgestellt werden kann, auf welche Höhe sich eine Regionalklasse beläuft, werden die zusammengetragenen oben genannten Fakten in einem Indexwert festgehalten. Dieser Wert steht hierbei im Vergleich aller betrachteten Zulassungsbezirke im Bundesdurchschnitt. Dieser Durchschnitt wurde mit einem Wert von 100 festgelegt. Bezirke, deren Schadenbilanz schlechter ist als der Durchschnitt liegen hierbei über diesem Wert. Über den Indexwert kann so die Einstufung der Bezirke in die verschiedenen Regionalklassen erfolgen. Es wird hierbei der Zeitraum des letzten Jahres sowie der letzten fünf Jahre berücksichtigt.

Jede neue Statistik, die im Oktober eines Jahres von dem GDV herausgegeben wird, gilt ab dem Zeitpunkt für alle neuen Versicherungsverträge. Die Anpassung der bestehenden Verträge erfolgt zur nächsten Hauptfälligkeit. Die Regionalkassen können Sie online beim GDV abfragen. Allerdings sind diese Werte nur unverbindlich, weil die Versicherer bei den Bewertungen von dieser Statistik abweichen können.

Fazit zum Thema Regionalklassen in der Kfz-Versicherung

Bei der KfZ-Versicherung spielen die Regionalkassen eine sehr wichtige Rolle, denn sie beeinflussen die Prämien und somit die Kosten für die KfZ-Versicherungen, sowohl bei der Kasko als auch bei der Haftpflicht. Je höher die Regionalkasse in dem Bezirk ist, in dem das Auto angemeldet wird, desto höher sind auch die Beiträge. Allerdings ist das von der GDV jährlich veröffentliche Verzeichnis der Regionalklasse nicht bindend für die Versicherungen und gilt nur als Orientierung. Wenn Sie jedoch mit Ihrem laufenden Vertrag in eine höhere Regionalklasse eingestuft werden, dann können Sie Gebrauch von dem Sonderkündigungsrecht machen, wenn eine andere Versicherung Ihnen eine bessere Klasse mit weniger Kosten anbieten kann.

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